Hoher Besuch im Kirchenkreis Unna

Bischof Alex Malasusa, der Bischof der Ost- und Küstendiözese (ECD) der Lutherischen Kirche von Tanzania (ELCT) ist zur Zeit in Deutschland und nimmt an der Vollversammlung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM/UEM) auf der Nordseeinsel Borkum teil.

Bischof Malasusa besuchte auf seinem Weg dorthin auch deutsche Kirchenkreise mit Partnern in seiner Diözese. Als erstes kam er am 9.6., direkt nach seiner Ankunft in Düsseldorf, in den Kirchenkreis Unna, nach Heeren-Werve. Am Nachmittag, nach einer kurzen Ruhezeit setzte er sich mit der Superintendentin Annette Muhr-Nelson und den Eheleuten Döpke vom Tanzania-Arbeitskreis zusammen, um bei Kaffee und Kuchen über seine Arbeit in den zwei Positionen zu erzählen.

Als „Presiding Bishop" der ELCT brauche er 50% der Zeit für diese Arbeit, die nicht in Dar es Salaam sondern in Arusha gemacht werden müsse, sagte Bischof Malasusa. Was ihn und seine Familie aber besonders belaste, seien die vielen Reisen in alle Welt, die er jetzt mache. Als Repräsentant der ELCT müsse er auch die vielen anderen Partner besuchen. So war er vor Kurzem in Schweden, war am Sonntag noch in einer Gemeinde in Dar es Salaam, in der ein Hostel eingeweiht wurde und ist jetzt mehr als 2 Wochen in Deutschland. Eine Woche später geht es wieder nach England. Im August steht dann für ihn ein Treffen in Ägypten auf dem Plan, wo es um den christlich-islamischen Dialog in Afrika geht. Zum Glück hat Bischof Malasusa gute Mitarbeiter, die ihm fleißig zuarbeiten und auf die jeweiligen Treffen vorbereiten.

Das Leben als Presiding Bishop ist auch nicht immer ungefährlich. Bischof Malasusa erzählte von einer Aktion mit anderen christlichen Kirchenvertretern und Vertretern der muslimischen Vereinigungen, gegen die Missstände im Goldbergbau. Dies hatte zur Folge, dass er zeitweise sein Handy abstellen musste, da er sehr viele Drohanrufe und -SMS erhielt. Solche Drohungen nimmt er ernst. Der industrielle Goldbergbau in Tanzania ist in der Hand von südafrikanischen und kanadischen Firmen. Auch der Präsident hätte seinen Sekretär geschickt und ihn aufgefordert, „auf der Kanzel" zu bleiben. Dies wäre ihm jedoch nicht möglich. Die Kirche sähe eine wesentliche Aufgabe darin, auch Missstände in Wirtschaft und Gesellschaft zu bekämpfen.

Interessant hierbei ist auch die enge Zusammenarbeit mit muslimischen Vereinigungen. Diese gibt es auch in anderen Bereichen wie z.B. der Bekämpfung von HIV/Aids und in Umweltfragen.

Die Partnerschaften sind für Bischof Malasusa wichtig, da er hierin eine gute Möglichkeit sieht, dass die Partner sich gegenseitig stärken und sich unterstützen in dem was sie tun. Er sieht auch die Aufgabe der Partnerschaften, über das jeweils andere Land zu informieren, insbesondere die jüngeren Generationen. Den persönlichen Treffen komme hier eine besondere Bedeutung zu. Die Teilnahme an der Vollversammlung der VEM ist für ihn eine weitere Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit den Kirchenvertretern aus 3 Kontinenten, auch wenn die Dauer der Sitzung ihm mit 10 tagen doch zu lang erscheint.

Am 23.06. wird es um in Wuppertal noch ein Treffen aller Partnerschaftsgruppen mit Partnern in der Ost- und Küstendiözese geben. Hier wird es auch noch ein Thema sein, wie die Partnerschaften sich künftig abstimmen, die eine Partnerschaft in den neugeordneten Bereich des Nordkirchenkreises (früher Kinondoni) haben, zu dem jetzt auch die Stadt Bagamoyo, nördlich von Dar es Salaam gelegen gehört. Anschließend fährt Bischof Malasusa zur Missionsgesellschaft nach Hamburg weiter bevor er von dort den Rückflug nach Dar es Salaam antritt.

Werner Döpke
Tanzania-Arbeitskreis des Kirchenkreises Unna